Theorien
Da der Mensch nun einmal nur zwei Arme und zwei Beine hat, sind seine Abwehr- und Angriffstechniken limitiert. Was eine Kampfkunst jedoch von der anderen unterscheidet, ist die Ausführung der einzelnen Techniken, wobei eine jede Kampfkunst verschiedene Schwerpunkte setzt. Die Anwendung und Ausführung der verschiedenen Techniken ist in unterschiedliche Theorien unterteilt. Da die kompletten Theorien des Gottesanbeterin Stiles ein ganzes Buch füllen könnten, werde ich mich hier nur auf die am weitesten verbreiteten Theorien beziehen und solche auch nur in einem kurzen Abriss skizzieren. Wer mehr über diese Theorien erfahren möchte, ist jederzeit herzlich eingeladen, uns beim Training zu besuchen.
Schlüsselwörter
Bei den so genannten zwölf Schlüsselwörtern handelt es sich um einzelne Schriftzeichen, die jeweils für ein bestimmtes Prinzip stehen. Hierbei muss man beachten, dass jedem Prinzip eine bestimmte Handtechnik zugeschrieben wird, die, sollte man das Prinzip komplett verstanden haben, auch in verschiedenen Situationen anwendbar ist. Dadurch, dass nur ein Zeichen pro Prinzip verwendet wird, fällt es den Schülern leicht, sich diese einzuprägen. Einige von diesen Prinzipien werden auch in Zweier- oder Dreierkombinationen zusammengebracht, was das Einprägen noch einfacher gestaltet. Natürlich gibt es auch hier wieder zwischen den einzelnen Familien und Stilen Unterschiede.
Die acht harten Techniken (Ba Gang 八刚)
Bei den sogenannten Ba Gang, also den acht harten Prinzipien, handelt es sich um kraftvolle, offensive Techniken, die mit aller Kraft, unter Kombination von Körper und Geist, ausgeführt werden. Die geistige Note ist hierbei nicht unwichtig, da bei den Techniken ein gewisser Killerinstinkt vorausgesetzt und geschult wird. Im Gegensatz zu den zwölf weichen Techniken, sind die acht harten Techniken demzufolge von einer gewissen Aggressivität geprägt (Sie sollten mit derselben geistigen Einstellung ausgeführt werden, wie ein Raubtier seine Beute jagt). Viele sehen in ihnen auch ein Fundament für das Tanglangpai
Die zwölf weichen Techniken (Rou 十二柔)
Bei den zwölf weichen Techniken handelt es sich, im Gegensatz zu den acht harten Techniken, nicht um direkte Angriffe, es sind vielmehr Taktiken, mit denen der Boxer den Angriffen eines, ihm kräftemäßig überlegenen, Gegners begegnen kann, ohne Kraft mit Kraft zu bekämpfen. Es sind also vielmehr Reaktionen auf die einzelnen Aktionen des Gegners. Mithilfe der zwölf weichen Techniken stehen dem jeweiligen Boxer eine Vielzahl von Angriffs- und Kontertechniken zur Verfügung.